„Deutsch - Indische Zusammenarbeit“ mit Dr. Syed Ibrahim und Carina Konrad MdB

Am 08. März 2023 fand eine Veranstaltung zum Thema „deutsch-indische Zusammenarbeit“ statt, zuder die FDP-Ortenau Dr. Syed Ibrahim, Carina Konrad MdB und Martin Gassner-Herz MdB nachAppenweier eingeladen hatte. Vor rund 40 Gästen berichteten die drei Experten ausführlich über dieMöglichkeiten, Chancen und Herausforderungen einer engeren Zusammenarbeit zwischenDeutschland und Indien. Dabei wurden sowohl wirtschaftliche als auch kulturelle Aspekte beleuchtet.Dr. Syed Ibrahim gab einen Überblick über dieaktuelle Lage in Indien und betonte die Bedeutungeiner intensivierten Kooperation zwischen den beiden Ländern. Syed ist als IT-Unternehmer in Indientätig und darüber hinaus Honorarkonsul des indischen Bundesstaates Kerala, Direktor des GoetheZentrums inTrivandrum und Träger des Bundesverdienstkreuzes. Syed führte kurz in die jüngereGeschichte seines Landes ein: Nach ca. 75 Jahren, teils blutiger Auseinandersetzungen, sei esgelungen eine Nation zu formen und seit den 90er Jahren die internationale Öffnung voranzutreiben.Er hob insbesondere die Altersstruktur seines Landes hervor: „Von den ca. 1,4 Milliarden EinwohnernIndiens sind ungefähr die Hälfte unter dreißig und ein Viertel unter fünfzehn Jahren“. Für dieIntegration von Inderinnen und Indern empfahl er sich insbesondere mit den Unterschiedenauseinander zu setzen: „Wer von Indien nach Deutschland kommt, erlebt zum Beispiel in eine niegekannte Kälte“ und fügte lachend hinzu: „Ich meine damit tatsächlich die Temperatur“. Auch dieWohnkultur und Familienstrukturen sind sehr unterschiedlich. Es sei wichtig, hier Verständnisaufzubringen und zu unterstützen. Nur so könne die Integration gelingen. Wenn auch die Migrationaus Indien nach Deutschland zugenommen habe betonte er; „Deutschland ist nicht daseinzige Land,dass für meine Landsleute attraktiv ist. Gerade Neuseeland, Kanada oder die USA sind sehr attraktiv“.Auf Nachfrage eines Teilnehmers betonte er, dass das Goethe Institut vor Ort ausschließlich für dieVermittlung der deutschen Sprache und entsprechende Prüfungen und Zertifikate zuständig ist. Fürdeutsche Firmen sei es wichtig auch vor Ort präsent zu sein oder Kooperationen einzugehen: „Wirhaben derzeit sehr viel Kontakt, beispielswiese mit Handwerkskammern und der Bundesagentur fürArbeitum einen Teil des deutschen Fachkräftemangels zu lösen“.Carina Konrad MdB lernte Syed bereits unabhängig von der Veranstaltung, im Rahmen einer Reise derDeutsch-Indischen Parlamentariergruppe, kennen. Diese fand vom 28. Januar bis zum 04. Februar2023 statt. Konrad ist unter anderem stellvertretende Vorsitzende der Gruppe.„Es ist fürdeninternationalenAustauschund das gemeinsame Verständnis wichtig,dass sich Parlamentarierverschiedener Nationentreffen und austauschen. Das ist nach Corona endlich auch wieder in Präsenzmöglich“, so Konrad.Teil der Reise war auch ein Besuch in Kerala. Sie hobhervor, wie wichtig derAmpel-Regierung die Verbesserung der Arbeits-und Fachkräftemigration zur Lösung desFachkräftemangels seiund welchen Beitrag Indien dazu leisten kann: „Wir haben sehr viele fähige undwillige Inderinnen und Inder kennengelernt. Es liegt an uns, dass wir die Rahmenbedingungen für dieMigration von Arbeitskräften richtig setzen und als Einwanderungsland für Fachkräfte attraktivwerden“. Teil der Reise seien auch geopolitische Fragestellungen, wie die Haltung Indiens zumrussischen Angriffskrieg auf die Ukraine sowie die Stellung von Minderheiten in Indiengewesen.Martin Gassner-Herz MdB führte aus, dass wir inden kommenden Jahren viele fleißige Hände undkluge Köpfe brauchen werden, die zu uns kommen und entschlossen sind unsere Wirtschaft undunsere Gesellschaft zu bereichern. Wir müssten jetzt die Weichen stellen als Deutschland dafürattraktiv zu sein und überhaupt Möglichkeiten für diese Menschen zu schaffen geordnet ins Landkommen zu können.

Die Gäste zeigten sich begeistert von den Vorträgen und diskutierten im Anschluss angeregt über dieMöglichkeiten einer vertieften deutsch-indischen Zusammenarbeit. Die FDP-Ortenau zeigte sich sehrzufrieden mit dem Verlauf der Veranstaltung und bedankt sich herzlich bei den drei Referenten fürihre interessanten Beiträge. Der stellvertretende Kreisvorsitzende Matthias Lusch schloss den Abend:„Indien ist ein wichtigerwirtschaftlicher Partner für Deutschland, aber auch besonders für unsereRegion. Denn viele Firmen in der Ortenau Nutzen mittlerweile Indien als Sprungbrett, um in denasiatischen Markt zu expandieren, aber auch um Expertise aus Indien zu holen. Indien istin der Lage„Brücken zu schlagen“ nicht nur zwischen unseren Ländern, sondern auch zwischen unseren beidenKontinenten“.Der Kontakt zu Syed und die Idee ihn für eine derartige Veranstaltung einzuladen, kam über denAcherner Unternehmer und FDP-Mitglied Alexander Gehring. „Es ist besonders erwähnenswert, dassunsere Gäste aus Indien an einem der höchsten Feiertage, den Weg zu uns finden: Happy Holi!“,dankte Gehring zum Abschluss der Veranstaltung.