FDP-Abgeordnete besuchen Grimmelshausenschule in Renchen

Im Bild v.l.n.r.: Lehrer Michael Meier, Dr. Timm Kern MdL, FDP-Kreisvorsitzender Johannes Baier, Martin Gassner-Herz MdB, Lehrerin Michaela Bleier, Rektor Ralf Meier

Am Montag, den 15.05.2023, waren die beiden FDP-Abgeordneten Martin Gassner-Herz aus dem Bundestag und Dr. Timm Kern aus dem Landtag bei der Grimmelshausenschule in Renchen zu Gast. Bei einem Rundgang über den Campus stellte Rektor Ralf Meier die Schule vor. Nach einem kurzen Hintergrundgespräch standen die Abgeordneten Schülerinnen und Schülern aus zwei neunten Klassen Rede und Antwort.

Ralf Meier, der zuvor Schulleiter an der Schlossbergschule in Kappelrodeck war, betonte die gute Zusammenarbeit mit der Stadt Renchen. In den letzten Jahren sei sehr viel investiert worden. „Mit Neubau der Mensa, Sanierung der Stadthalle, Modernisierung der Fachräume waren wir die letzten Jahre immer am Bauen und Modernisieren“, so Meier. Man erfreue sich daher auch am sehr guten Zuspruch aus dem großen Einzugsgebiet. Man lege mit der Schule einen Fokus auf Naturwissenschaften und habe mittlerweile die Digitalisierung des Unterrichts sehr weit vorangebracht. „Wir haben flächendeckendes W-LAN für die Schüler zu schulischen Zwecken, iPads und digitale Lerntafeln“.

Dr. Timm Kern berichtete von einer kürzlichen Reise nach Kanada mit dem Bildungsausschuss des Landtags. Die dortigen ‚School Boards‘, eine Art Schulaufsicht, seien stark serviceorientiert aufgestellt. „Man versteht sich dort als Dienstleister, der die Schulen vor Ort fragt, was diese für ihre Arbeit und ihre Aufgaben brauchen. Denn die Schulen vor Ort wüssten doch am besten, was sie benötigten – so die Auffassung der School Boards,“ informierte Timm Kern. Auch in der Integration sah er sehr imponierende Ansätze. „Beeindruckt hat mich schon allein die andere Sprech- und damit Denkweise. Wo wir in Deutschland von ‚Menschen mit Migrationshintergrund‘ sprechen, spricht man dort von ‚New Canadians‘. Man definiert Zuwanderer also nicht in erster Linie darüber, woher sie kommen, sondern wo man sie sieht.“

Gassner-Herz hob in diesem Zusammenhang das Startchancenprogramm hervor, mit dem die Bundesregierung den Bildungserfolg von Kindern von ihrer Herkunft entkoppeln will. „Unser Ziel ist es, durch die Förderung genau dort die besten Schulen hervorzubringen, wo die Herausforderungen am größten sind. Bildungschancen dürfen nicht länger vom Wohnort abhängen oder dem Haushaltseinkommen der Eltern.“ Dringend notwendig sei deshalb auch die Umsetzung der Kindergrundsicherung ergänzte Gassner-Herz: „Mir liegt viel daran, bei der Kindergrundsicherung nicht nur über Geld zu sprechen, sondern darüber, allen Kindern mehr Chancen und gesellschaftliche Teilhabe zu eröffnen. Das ist auch entscheidend etwa um Armutskreisläufe zu durchbrechen.“

Einig waren sich sowohl Abgeordnete als auch Schulleitung, dass das Programm „Rückenwind“ ein hervorragendes Instrument sei. Dadurch gelinge es, sehr flexibel vor Ort zusätzliche Unterstützung für die Unterrichtsversorgung zu generieren. Dr. Timm Kern sicherte zu, sich auch weiterhin dafür einzusetzen, dass dieses Programm verstetigt werde.

Die von den beiden Lehrkräften Michaela Bleier und Michael Meier in Gemeinschaftskunde unterrichteten neunten Klassen, hatten im Vorfeld allerhand Fragen vorbereitet. Beide Abgeordnete waren sich einig, dass es der schönste Aspekt an ihrer Tätigkeit sei, ständig neue und spannende Menschen kennen zu lernen, unterwegs zu sein und zu gestalten. Darunter leide allerdings das Privat- und Familienleben. Gassner-Herz, erst kürzlich sichtlich stolzer Vater geworden: „Mein Anspruch trotz dieses besonderen Berufs ein aktiver Papa sein zu wollen, verlangt viel Organisationsgeschick, Verständnis und Unterstützung durch meine Frau, um trotzdem ein gesundes Familienleben zu haben.“ Der FDP-Kreisvorsitzende Johannes Baier, der einst die Grimmelshausenschule selbst besuchte, hob in einem Schlussplädoyer für die Demokratie und politisches Engagement hervor: „Alle Jugendlichen, die sich für Politik interessieren, finden in den Jugendorganisationen der Parteien ein hervorragendes Angebot, um sich einzubringen und aktiv mit Politik in Kontakt zu kommen.“