Manuel Höferlin MdB (FDP) zu Gast in Rheinau

Welsche stellte den beiden Politiker Rheinau als die nördlichste Stadt des Ortenaukreises mit fast 12.000 Einwohnern vor. Die besondere Struktur aus 9 Teilorten und einer relativ großen Fläche, stellt die Gemeinde vor große Herausforderungen in Sachen Umsetz- und Finanzierbarkeit der kommunalen Gebäude und Infrastruktur. Die Stadt verfügt über zwei Hallenbädern, 10 Sport- und Festhallen sowie allen Schulformen. Man sei aber gut aufgestellt, auch dank der 4.000 Arbeitsplätze in den gesunden örtlichen Unternehmen. Zudem bereichern die über 150 Vereine das Dorfleben. „In den Kommunen zeigt sich am deutlichsten, wie wichtig wirtschaftliche Stärke ist, um gute öffentliche Infrastruktur bereit stellen zu können. Ich bin froh, dass Rheinau auch in den schwierigen Jahren 2020 und 2021 solide aufgestellt ist.“ Freute sich Bundestagskandidat Martin Gassner-Herz über die Vorstellung.

Viel Gesprächspotential bot das Thema Digitalisierung an den Schulen. Welsche stellte heraus, dass die Gemeinde zwei zusätzliche Stellen für die Administration der Schul-IT geschaffen sowie Hardware für das Lehrpersonal beschafft hat. „Oft muss jedoch viel grundsätzlicher angesetzt werden, z.B. die elektrische Infrastruktur ertüchtigt und der Breitbandausbau vorangetrieben werden“, so Welsche. Höferlin wies auf die Forderung der FDP nach einem Digitalpakt 2.0 hin: „Wir haben extremen Aufholbedarf und das Geld aus dem ersten Digitalpakt reicht bei weitem nicht aus. Neben der Anschaffung muss auch der Betrieb bedacht werden“. Aus seiner Sicht sollte außerdem die organisatorische und pädagogische Leitung einer Schule, getrennt und professionalisiert werden: „Ein Rektor soll gleichzeitig pädagogischer Leiter, Betreiber und Manager eines Bildungsunternehmens sein. Das ist nicht zielführend“.

Auch die Grenznähe wurde betont. Die Gemeinde Rheinau sei mit Gambsheim im Elsaß im engen Austausch und man will auch in Zukunft EU-Mittel nutzen, um gemeinsam den Tourismus auszubauen. „Von Berlin wünsche ich mir deutlich mehr Entscheidungsfreiheit zur grenzübergreifenden Zusammenarbeit“, so Welsche. Dazu Höferlin, selbst Kommunalpolitiker und in Paris geboren: „Berlin und Paris müssen wieder stärker binational und europäisch denken! Gerade Corona hat wieder gezeigt wie stark national gedacht wird. Grenzgängerinnen und Grenzgänger und die Notwendigkeit des Austauschs für das Funktionieren der grenzübergreifenden Gesellschaft wurden zu wenig berücksichtigt“.

An den aussichtsreichen örtlichen Kandidaten Martin Gassner-Herz richtete Welsche den Appel: „Wichtig für einen Abgeordneten ist es, auch die Themen vor Ort mit nach Berlin zu nehmen – die Ortenau braucht überparteilich einen verlässlichen Ansprechpartner, der sich für die Region einbringt“ und lobte das Engagement des Schutterwälders. Zum Abschluss durfte sich Manuel Höferlin in das goldene Buch der Stadt eintragen.